Highlight-Event der Sparkasse

Deniz Aytekin, eines der bekanntesten Gesichter unter den Schiedsrichtern im deutschen Fußball, plauderte beim „Highlight-Event“ der Sparkasse Offenburg/Ortenau aus dem Nähkästchen. Außerdem hatten die 15 Gewinnervereine des #saugut-Awards einen großen Auftritt.

(Ortenau/Offenburg). Rund 1000 Zuschauerinnen und Zuschauer haben am Freitagabend das Highlight-Event der Sparkasse Offenburg/Ortenau verfolgt. Der Bundesliga-Schiedsrichter Deniz Aytekin trat auf Einladung der Sparkasse in der Oberrheinhalle auf und sprach eine Stunde lang nicht nur über Fußball, sondern auch über Wertschätzung, Führung und die richtige Kommunikation.

Bei seiner Arbeit ist die Vorbereitung „die Grundlage für einfach alles“, so Aytekin. „Ich frage mich immer: Wo ist mein nächstes Problem?“ Dafür füttert er sein Hintergrundwissen mit Daten von früheren Spielpartien, um ähnliche Situationen wiederzuerkennen und Automatismen zu entwickeln. Auf dieser Grundlage könne er auch unter Druck Entscheidungen in Millisekunden treffen. Der 45-Jährige ist seit 2008 Bundesliga-Schiedsrichter. Er habe in den vergangenen Jahren gelernt, auf die Körpersprache der Spieler zu achten. „Anhand von typischen Bewegungsmustern ist zum Beispiel eine Schwalbe schnell zu entlarven.“ Mimik und Gestik seien oft verräterisch. „Wenn ein Spieler nach seinem angeblichen Foul als erstes zu mir schaut, ist das ein klares Schuldbekenntnis. Der guckt dann: Hat er mich erwischt?“, erklärte Aytekin dem sichtlich amüsierten Publikum.

Im Team mit seinen Schiedsrichter-Assistenten gelte eine transparente Fehlerkultur. Führungskräfte könnten sich da was abschauen. „Wo Menschen arbeiten, sind Fehler unausweichlich. Und das gilt auch für den Chef“, verdeutlichte Aytekin. Ein Team arbeite am besten, wenn weder Angst vor dem Vorgesetzten herrscht noch vor einer möglichen Fehlentscheidung. „Sie wissen im Zweifel, dass ich mich schützend vor sie stelle.“ Aytekin nennt das „psychologische Sicherheit“. Empathie ist ihm besonders wichtig. Sein Rezept, wie er 2019 und 2022 zum Trainer des Jahres gewählt wurde: Entscheidungen erklären, sich selbst nicht zu wichtig nehmen und auch wenn man recht hat, menschlich bleiben.

Die beiden Vorstandsmitglieder Alexander Meßmer und Nicole Dietl bedankten sich bei Aytekin für seinen inspirierenden Vortrag. Sie entlockten dem 45-Jährigen sogar noch seinen Tipp für die Deutsche Nationalmannschaft bei der kommenden Fußball-EM: „Mindestens das Halbfinale.“

Alle Gäste, die anschließend noch in Feierlaune waren und das Tanzbein schwingen wollten, konnten dies im Foyer der Oberrheinhalle bei „Randy Club“. Bis in die Nacht spielte die Live-Band aus Freiburg Evergreens aus den 80ern und 90ern sowie bekannte Pop-, Rock- und Soulmusik.